Das Internet hat endlich ein neues soziales Netzwerk. Dabei hat es wahrscheinlich keiner gebraucht. Clubhouse ist da. Als jemand mit eigenem Podcast wollte ich natürlich wissen, was das Audio-Netzwerk kann und habe ich mich sofort registriert. Inzwischen hab ich die ersten Stunden über die letzten Tage auf dem Netzwerk verbracht und fühle mich fähig, ein erstes Fazit zu ziehen.

Inhaltsverzeichnis

Das macht Spaß im Clubhouse

Nach den ersten Tagen sind witzigerweise die Räume für mich die interessantesten, die sich um Themen drehen, mit denen ich mich eher selten beschäftige. Das kann der bisher stets großartige Raum „Kunst kaufen,“ sein aber auch die Kölner Gastro Räume oder Themen wie „Aktien und ETFs“. Es macht tatsächlich Spaß über diese Räume Menschen zu entdecken, die in den Bereichen zwar auf anderen Netzwerken schon hohe Reichweiten aufgebaut haben, aufgrund des Themenfelds einem selbst aber bisher verborgen geblieben sind. Das tröstet ein wenig über die Coaches und Social Media Growth Räume hinweg, die wie Facebook-Ads aufpoppen.

Das ist anstrengend im Clubhouse

Was in den ersten Tagen vielleicht noch nicht aufgefallen ist, wird mit jedem weiteren Tag offensichtlicher. In der Fotografie melden sich die immer gleichen Menschen in den Räumen zu Wort und erzählen die immer gleichen Geschichten. Sobald das Netzwerk weiter wächst, wird das in meinen Augen noch mehr passieren, weil die bereits bekannteren Fotografen und Fotografinnen aus den Netzwerken wie Instagram und Co. auch gerne in die „Speakers Corner“ geholt werden. Ich habe die Befürchtung, dass damit immer weniger neue Gesichter und Geschichten Platz in den fotografischen Räumen finden. Vielleicht ist das auch ein wenig der Pandemie geschuldet, weil bei den meisten Fotografen eben aktuell eher wenig neue Geschichten entstehen, weil wir eben alle Zuhause sitzen. Clubhouse zeigt das in meinen Augen ziemlich deutlich, was bisher in Podcasts über die oft längeren Release-Zyklen eher nicht aufgefallen ist.

Kritiken

In den letzten Tagen häufen sich, wie üblich für neue Netzwerke, auch die kritischen Stimmen. Zum Beispiel zum Datenschutz, der fehlenden inhaltlichen Kontrolle oder auch der Barrierefreiheit. Was manchmal etwas unfair klingt bei Startups und frischen Releases, sollte allerdings nicht ganz außer Acht gelassen werden. Deswegen verlinke ich hier mal einen Artikel von Netzwelt (→ Kritik am Datenschutz bei Clubhouse)

Fazit nach den ersten Tagen auf oder im Clubhouse

Ich sehe nach den ersten Tagen mit Clubhouse extrem viel Potential und könnte mir vorstellen, dass Clubhouse mit seiner Funktionalität und der Möglichkeit der Bühnen-Öffnung viele Formate meiner Podcasts ablösen und öffnen könnte. Gleichzeitig habe ich die Befürchtung, dass mit steigender Nutzerzahl, auch der Reiz und die Möglichkeiten neue Menschen, Kollegen und Inspiration durch neue Geschichten anderer Fotografen zu entdecken, zunehmend schwinden wird. Was schade wird. Aber was zum jetzigen Zeitpunkt auch schwierig vorherzusagen ist. Umso spannender bleibt es, wie Menschen und Marken das Format nutzen. In unserer immer schneller werdenden Zeit, ist es vielleicht genau das richtige Medium zur richtigen Zeit, was den Podcast-Hype der letzten Jahre in meinen Augen ziemlich schnell beenden könnte.

Es bleibt abzuwarten. Am Ende empfehle ich jedem, selber ein paar Erfahrungen zu sammeln, denn es gibt schon jetzt einige sehr interessante Themen und Felder außerhalb der Fotografie, wo man viel neues in kurzer Zeit lernen kann. Ein Versuch ist die App auf jeden Fall wert.

Was ist Clubhouse eigentlich?

Wer noch gar nicht im Clubhouse Thema drin ist und keine Vorstellung hat, dem empfehle ich an dieser Stelle mal den Artikel der Zeit ( → Clubhouse: Willkommen im Club) und einen Artikel aus dem Technik-Magazin t3n ( → Hype um Clubhouse: Was ist das und wie funktioniert es? ) Wer nicht lesen möchte, kann auch in die Podcast Folge von Julia & Gil reinhören zum Clubhouse. Da gibt’s auch alle wichtigen Infos & Features.

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